Unsere Website ist nicht für deine Browserversion optimiert.

Seite trotzdem ansehen

Wintertourismus und Hafächabis

20. November 2023 – Die Schneeverhältnisse werden für unsere Tourismusregion zunehmend zu einer Herausforderung. Dies hat Die Mitte Einsiedeln bewogen, ihren Hafächabis-Oubig vom vergangenen Donnerstag unter das Thema «Die Zukunft des Wintertourismus in unserer Region» zu stellen. Dazu hat sie drei Referenten eingeladen.

Trotz des vermeintlichen Wintereinbruchs vor rund einer Woche konnte Die-Mitte-Präsident, Dominik Süss, eine erfreulich grosse Anzahl am Hafächabis-Oubig begrüssen. Zu Beginn erwähnte Süss, dass gemäss der 100-jährigen Wetteraufzeichnung in unserer Region der erste nennenswerte Schnee durchschnittlich am 8. November fällt.

Statistiken sind das Eine. Das Wesentliche aber für den Wintertourismus ist der Fakt, dass die Null-Grad-Grenze im Steigen begriffen ist. Die dadurch fehlenden natürlichen Schneemengen, das eigentliche Herz des Wintertourismus, bereiten den Anlagenbetreibern Sorge.

Der Langlaufclub Studen (LC Studen) zum Beispiel bietet mit seinem Nordic House und natürlich mit dem Loipenbetrieb eine exzellente Infrastruktur, wo 35 Personen auf der Lohnliste stehen. Gabriel Fässler, Päsident des LC Studen, erläuterte Geschichte und Vision des LC. Ironischerweise war es der mangelnde Schnee, welcher 1972 die geplanten Vergleichswettkämpfe Schweiz – DDR in Einsiedeln nicht zuliessen. So wurden die Wettkämpfe nach Studen verlegt, in dessen Folge dann der Betrieb mit sechs Kilometern Loipe begann; heute sind es 27 Kilometer.

Nun sind es die Schneeverhältnisse in Studen, welche zur Besorgins Anlass geben und eine Vision entstehen lassen. Die Anzahl Loipentage könnte man vergrössern mit Kunstschnee oder technischem Schnee, wie es im Jargon heisst. Die Vision ist nun, 2.5 Kilometer Loipen technisch zu beschneien. Wer aber hilft, die 1.5 Millionen Investitionskosten zu stemmen?

Der technische Schnee sei in der Mythen-Region schon längst Realität, wie Bruno Zünd, Verwaltungsrat der Mythenregion AG, erklärte. Seit 20 Jahren bereits existiert der Speichersee «Gründel». Zünd führte aus, dass der Winterbetrieb immer eine Gratwanderung sei zwischen Kostenbewusstsein und Investition. So entscheide man sich bewusst für die Bügellifte, womit man auch für die Kundschaft kostengünstig den Skibetrieb aufrechterhalten könne.

Natürlich würden auch Optionen für den Sommertourismus geprüft. Die Problematik für einen Ausbau besteht jedoch darin, dass die Gegend um den Brünnelistock zur Zone des Wintertourismus zählt, was die Bewilligung für Sommeraktivitäten erschwert; zusätzlich ist es ein Flachmoor-Gebiet, welches einer gewissen Schonung bedarf.

Abschliessend betonte Bruno Zünd, dass die Zusammenarbeit mit angrenzenden Skigebieten wichtig sei, welche stattfinde und zum Teil sehr gut funktioniere.

Die Gesamtsicht über den Tourismus in unserer Region wurde erbracht vom Vizedirektor und Leiter Project Management Office der Einsiedeln-Ybrig-Zürichsee AG (EYZ AG), Stefan Näf. Er spricht von einem Potential von 1.5 Millionen Personen für unsere Tourismusregion (Einheimische nicht inbegriffen). Dabei sei der Wintertourismus unübertroffen wichtig, allem voran die Logiernächte. Um den Wintertourismus zu erhalten, zeigte Näf konkrete Beispiele auch zur Nachwuchsförderung auf.

Das KOF der ETH sieht zwar noch Potential für eine Zunahme der Winterlogiernächte um plus 1.6 Prozent, trotzdem muss mit dem Sommertourismus ein zweites Standbein weiterentwickelt werden, wie Näf betont. Auch hier zeigte er vielfältige Möglichkeiten und laufende Projekte in der Region auf. Zusätzlich kann mit Hilfe der Digitalisierung Kundenservice geboten oder Besucherlenkung betrieben werden. Visionär sieht die EYZ AG den Kanton Schwyz als Outdoordestination Nummer eins in der Schweiz.

Näf betonte zum Schluss die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen den Tourismusanbietern untereinander sowie der EYZ AG. Es gelte, sich stets auszutauschen, Kooperationsmöglichkeiten zu nutzen und Serviceleistungen zu koordinieren.

Dominik Süss bedankte sich bei den drei Referenten mit einer lokalen Spezialität und leitete zum kulinarischen Teil über. Die Anwesenden kamen somit nicht nur in den Genuss von interessanten Informationen aus erster Hand, sondern anschliessend auch von feinem Hafächabis aus der Bären-Küche.

Der Aufmarsch an Zuhörerinnen und Zuhörern ist für die Mitte Einsiedeln Motivation, einen Hafächabis-Oubig auch nächstes Jahr wieder durchzuführen.

 

Foto:

Von links: Dominik Süss, Präsident der Mitte Einsiedeln, mit den Referenten Gabriel Fässler (LC Studen), Bruno Zünd (Mythenregion AG) und Stefan Näf (EYZ AG)

Engagiere dich