CVP Einsiedeln bald ohne C?
21. Februar 2020
An der Generalversammlung der CVP Einsiedeln am vergangenen Freitag fanden sich zahlreiche Mitglieder im Bären by Schefer ein. Zum guten Mitgliederaufkommen trugen sicher auch die beiden Gäste bei, Regierungsrat Michael Stähli und Regierungsratskandidat Sandro Patierno. Mit dem Abendessen musste man sich derweil etwas gedulden.
Wer mit hungrigem Magen erst auf das ca. 20 Uhr angesetzte Abendessen erschien, hatte in doppelter Hinsicht Pech: Erstens verzögerte sich das Essen noch etwas, zweitens hatte er interessante Ausführungen und Informationen der beiden Gäste verpasst. Energieexperte Sandro Patierno erklärte die Teilrevision des kantonalen Energiegesetzes. Das Thema des Bildungsdirektors Michael Stähli schälte sich bald heraus. Natürlich wollten die Mitglieder gerne Informationen aus erster Hand zur Schulhauspolitik des Bezirkes, die diese unsäglichen Zusatzkredite generierte. Klar ist, gemäss Stähli, dass von Seiten des Kantons finanzielle Zustüpfe erwartet werden können, wenn Form und Fristen bei Gesuchen erfüllt seien – aber das sei leider nicht immer der Fall in Einsiedeln.
Die beiden Gäste machten mit ihrem Auftritt beste Wahlwerbung für sich. Gerne blieben sie dann auch noch für den anschliessenden traditionellen Spaghetti-Plausch.
Mit gut halbstündiger Verspätung auf den Fahrplan konnte Präsident Albin Fuchs danach den geschäftlichen Teil eröffnen. Zügig startete er den Lauf durch die Traktanden. Nachdem das Protokoll genehmigt war, erinnerte er in seinem Jahresbericht unter anderem an den Familienausflug auf den Altberg und an das Schaffen des im Amt verstorbenen Bezirksrates Geri Villiger. Neben ihm gab es noch vier weitere verstorbene Mitglieder zu beklagen. Die Mitglieder erhoben sich zum Gedenken von den Stühlen. Urs Gubler brachte dann den Jahresbericht zur Abstimmung, welche einstimmig ausfiel.
Infolge notfallbedingter Abwesenheit der Kassierin, Sandra Kälin, erläuterte Rechnungsprüfer Dominik Süss die Rechnung und das Budget. Dies ist im Wahljahr hauptsächlich geprägt durch die Wahlausgaben. Unregelmässigkeiten und Unstimmigkeiten wurden keine festgestellt, somit konnte sowohl Rechnung wie auch Budget genehmigt werden.
Zur Wahl stand die langjährige Aktuarin Susannes Süss. Sie wollte allerdings nicht mehr antreten sondern einer neuen Kraft Platz machen. Sie habe schon etliche Präsidenten durchgebracht – es sei nun an der Zeit aufzuhören, meinte Susanne Süss. Der Präsident übergab ihr als Dank für ihre Treue ein Couvert und war froh, dass die Nachfolge geregelt werden konnte. Andrea Bartl-Hiller hatte sich für das Amt zur Verfügung gestellt und wurde einstimmig gewählt.
Nun musste der Präsident selber in den Wahlkampf. Beat Gassmann übernahm das Wahlprozedere, bei dem Albin Fuchs einstimmig bestätigt wurde. Die Versammlung quittierte mit grossem Applaus.
Eine Ehrung wollte der Präsident noch vornehmen. Nach mindestens 45 Jahren gab Sepp Schnyder den Job des Stimmenzählers ab. Für dieses beeindruckende Engagement erhielt auch er ein Präsent.
Mit Spannung wurde das Traktandum Mutationen erwartet. Acht Austritte gab es zu verzeichnen, wobei fünf davon leider Todesfälle waren. Die Versammlung freute sich aber über neun Neumitglieder. Eines davon ist die in Alpthal wohnhafte Cornelia Belk-Katna, welche in der Gemeinde Alpthal für den Kantonsrat kandidiert.
Damit kam der Präsident zum letzten Traktandum. Unter „Verschiedenes“ meldete sich Nationalrat Gmür zu Wort. Er äusserte sich mit einigen persönlichen Gedanken zu der von CVP-Schweiz-Präsident Gerhard Pfister losgetretenen C-Debatte. Ist das christliche C im Partei-Namen noch zeitgemäss? Nach Meinung Gmürs seien ja gemäss unserer westlichen Kultur praktisch alle Parteien christlich. Viele Bürgerinnen und Bürger verbänden aber das C noch immer mit Kirche und Katholizismus, was Unzählige abschreckte CVP zu wählen. Er selber sei absolut dafür, das C aus dem Parteinamen zu streichen.
Ganz so sahen es dann doch nicht alle Mitglieder. Da es ja aber nicht schon bereits eine Abstimmung darüber geben musste, waren die Voten kurz. Gesprächsstoff liegt dennoch in der Luft – man darf gespannt sein über den weiteren Verlauf der Debatte!
Zum Schluss wurde das traditionelle Quiz präsentiert. Wie viele Tonnen Streusalz wurden vom Strassenunterhaltsdienst Einsiedeln im Jahr 2019 eingesetzt? (Es waren 520.) Und: Welche Kantonsrats-Kandidatinnen und –Kandidaten fehlen auf dem Foto mit Regierungsrat Michael Stähli (links) und Sandro Patierno?