Ja zur Unterführung, nein zur Allmeind
13. April 2023 – Die Mitte Einsiedeln hielt am vergangenen Dienstag ihre Parteiversammlung im Bären by Schefer ab. Reich befrachtet war die Traktandenliste, ausgiebig waren die Diskussionen, die Gastreferenten gaben sich die Klinke in die Hand. Eine Abstimmung war äusserst knapp.
Beat Gassmann übernahm die Begrüssung anstelle des abwesenden Präsidenten. Dominik Süss selber war unterwegs, seine Einzelinitiative „Unterführung Grosser Herrgott“ vorzustellen. In der eigenen Partei tat er dies natürlich auch, aber davon später.
Zunächst präsentierte das parteiinterne Mitglied der RPK, Roland Föllmi, die Rechnung 2022 sowie die Nachtragskredite 2023. Ein guter Rechnungsabschluss lässt sich meist leichter genehmigen. Trotzdem gab es kritische Fragen, welche Föllmi zufriedenstellend beantworten konnte, so dass der Annahme der Rechnung nichts im Wege stand.
Die Pluralinitiative „Sportzentrum Allmeind“ wurde durch eine Dreierdelegation vertreten. Präsentiert und angeführt durch Meinrad Bisig, standen zusätzlich Dominic Auf der Maur und Ruedi Beeler Red und Antwort. Unbestritten das Bedürfnis für Sportanlagen, konnte Bisig das Projekt überzeugend darlegen, welches den Bezirk einmalig 12.5 Mio. und jährlich wiederkehrend 1.1 Mio. Franken kosten würde. Nichtsdestotrotz störten sich Mitglieder daran, dass der Bezirk eine Hallensolidarität einziehen soll. Ebenso wird ein gemeinsames Projekt von Privaten und Bezirk als problematisch beurteilt, wie ein Vergleich mit SBB, Swisscom oder gewissen Hallenbädern zeigt. Wer trägt nötigenfalls das Defizit? Nicht zuletzt kann auch von einem Mehrverkehr im südlichen Dorfteil ausgegangen werden. Die Diskussion vor allem zu den Kosten nahm Fahrt auf, nachdem Bezirksrat Fredi Zehnder den Gegenvorschlag präsentiert hatte. Denkbar knapp fiel die Abstimmung zugunsten des Gegenvorschlages aus. Ist es ein verwegener Gedanke, beide Projekte zu realisieren?
Ungleich deutlicher war das Verdikt zugunsten der Unterführung. Ähnlich wie beim Sportzentrum und Gegenvorschlag ein gemeinsames Bedürfnis vorhanden ist, gibt es bei den Initianten der Über- und Unterführung einen gemeinsamen Nenner: die Schulwegsicherheit. Die voraussichtlich etwas tieferen Kosten würden wohl eher für eine Überführung sprechen. Die Initianten Edgar Kälin und Dominik Birchler legten ihr Projekt dar. Es sollte sogar Bundesunterstützung von 30 bis 50 Prozent möglich sein. Dies sei aber erst nach Eingabe eines Programmes durch den Bezirk und Prüfung durch den Bund möglich, wonach das Programm erst 2028 bis 2032 greifen würde, wie ein Votant aus dem Publikum bemerkte.
Dominik Süss stellt nun sein Projekt der Unterführung vor – dieses hatte ja die ganzen Diskussionen um Alternativen rund um den Kreisel erst ausgelöst. Die Unterführung könnte im Zuge der gleichen Bauarbeiten wie für den Kreisel erstellt werden. Sie schränkt in keiner Weise die Durchfahrtshöhe der Eisenbahnstrasse ein, womit diese die einzige hindernisfrei zugängliche Achse (z. B. für Spezialtransporte beim Bahnhofsbau) für das Dorf bleibt. Ein Vorteil wäre sicher auch der Standort im Bereich und anstelle des vorgesehenen Fussgängerstreifens, was keine Umwege für die Fussgänger bedingt. Zudem sind die Aufenthaltsplätze beim Alten Schulhaus und im Areal Brüel nicht durch vorbeifahrende Velos beansprucht, wie es bei der Überführung zu erwarten ist.
Die beiden Initiativen Über- und Unterführung werden an der kommenden Bezirksgemeinde einander gegenübergestellt, das obsiegende Projekt kommt am 18. Juni an die Urne.
Als letztes Geschäft stellte Dominik Süss dann noch das Reglement zur Benützung des kommunalen Untergrundes vor, welches von der Mitte Einsiedeln unterstützt wird.
Nach einer geballten Ladung Informationen und spannenden Diskussionen konnte der Vorsitzende die Versammlung schliessen und zum gemütlichen Teil überleiten.
Foto: Initiant der Unterführung Grosser Herrgott Dominik Süss wünscht sich breite Unterstützung an der Bezirksgemeinde