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CVP will Bezirksrat zurück im Stiftungsrat

15. April 2019

CVP. „Spital Einsiedeln – Bezirk in der Verantwortung?“ Eigentlich hatte die CVP Einsiedeln die Bevölkerung zu diesem Thema zum „CVP-Gipfeli-Treffen“ geladen. Da der Bezirk dem Vertreter keine Redeerlaubnis gab, sprangen der ehemalige Spitalpräsident Nationalrat Alois Gmür, Kantonsrat Dr. Simon Stäuble sowie alt Regierungsrat Oskar Kälin, welcher das neue Spital 1975 nach dem Brand als einer der ersten Stiftungsräte mitgeleitet hatte, als Referenten ein. Nebst aufschlussreichen Ausführungen zur Geschichte des Spitals stellten die drei Referenten eine klare Forderung.

Enttäuscht zeigte sich Stephan Zurfluh bei der Begrüssung im Restaurant Bären by Schefer, dass es mit der Bezirksvertretung nicht geklappt hatte. Die Begründung lässt sich in der letzten Freitagsausgabe dieser Zeitung nachlesen. Bezirksrat-Beschlüsse seien öffentlich, daher sei es nicht nachvollziehbar, dass der Bezirksrat dem Vertreter einen Maulkorb erteilen liess. Erfreut war Zurfluh jedoch über die Anwesenheit der beiden Stiftungsräte, Präsident Markus Hauenstein und Oliver Steven Reuter. Warum der Bezirk keine Auskunft geben möchte, könne der Stiftungsrat nicht nachvollziehen, beantwortete er Gmürs Anfrage. Dies lässt Raum für Spekulationen: Kam es zu Missverständnissen? WilI sich der Bezirksrat aus der Verantwortung ziehen? Ist der Bezirksrat genügend informiert?

Im Zuge des Wiederaufbaus des Spitals hatte der Bezirk 1975 eine Defizitgarantie übernommen. Bis im Jahr 2005 hielt der Bezirk auch immer Einsitz im Stiftungsrat. Nachdem der Kanton Schwyz 2011 die Zwei-Spital-Strategie (Schwyz/Lachen) fahren wollte, setzte das Spital Einsiedeln nach dem Scheitern der Kantonsstrategie seinerseits auf eine Vorwärtsstrategie. Denn mit dem neuen Krankenversicherungsgesetz (Fallpauschalen) waren die Schweizer Spitäler in Konkurrenz zueinander getreten. Die relativ hohen Investitionen begründete Hauenstein mit dem vorgängigen Investitionsstau (infolge unklarer Entwicklung 2011) und erinnerte zugleich an die aktuell ungleich höheren Investitionen, die die Spitäler Lachen oder Altdorf planen und umsetzen.

Nichtsdestotrotz ist es eine Tatsache, dass der dritte Stock temporär geschlossen, Personal sogar entlassen wird. Dies erstaune umso mehr, als der Geschäftsbericht 2017 noch so gut aussah, wie ein Teilnehmer bemerkte. Kälin möchte jetzt Fakten sehen. Einzelne Diskussionsteilnehmer äusserten ihre Verunsicherung, ob da am richtigen Ort gespart werde. Selbst Hauenstein räumte ein, dass sich die Chirurgie nicht wie vorgestellt entwickelte. Für ein Spital sei es wesentlich, möglichst viele Fälle zu behandeln. Umgekehrt sei es aber auch Fakt, dass ein einzelner Bundesratsbeschluss kurzfristig zu Mehrkosten führen könne.

Die Situation heute erfordere jedenfalls einen Strategiewechsel, gibt sich Stäuble überzeugt. Man könnte sich sogar einen privaten Player vorstellen, ist Gmür der Ansicht. Die CVP Einsiedeln fordert damit im Stiftungsrat wieder Einsitz des Bezirks. Wenn er schon als möglicher Geldgeber (Defizitgarantie) fungiert, soll er auch direkten Einfluss auf die Strategie nehmen können. Die Aufsicht kann der Bezirkrat besser wahrnehmen, wenn es in ihren Reihen mindestens einen Stiftungsrat gibt, der ein umfassendes  Hintergrundwissen zur Führung des Einsiedler Spitals hat.

Hochkarätige Diskussionsteilnehmer, interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer – der CVP-Gipfeli-Treff

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